6 KI-Tools im E-Commerce: Welche Technologien Händler:innen voranbringen
Die Welt des E-Commerce verändert sich rasant – und künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer grössere Rolle. Von personalisierten Einkaufserlebnissen über automatisierte Kundenbetreuung bis hin zur Betrugsprävention: KI-Technologien helfen Online-Händler:innen, effizienter zu arbeiten und somit in vielerlei Hinsicht wertvolle Zeit zu sparen.
Gemäss der Onlinehändlerbefragung 2024 der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) nutzen bereits über die Hälfte der befragten Händler:innen KI-Tools wie ChatGPT oder DeepL. Diese unterstützen sie dabei, Textinhalte schneller zu erstellen und in andere Sprachen zu übersetzen. Dies spare laut den Händler:innen nicht nur Zeit, sondern auch (Personal-)Kosten.
Wer die Onlinehändlerbefragung 2024 genau studieren will, kann diese hier herunterladen.
Die Studie zeigt deutlich: KI wird im E-Commerce immer wichtiger. Doch vielen Händler:innen fällt es schwer, den Überblick über die stetigen Entwicklungen und Möglichkeiten in diesem Bereich zu behalten. Oft wissen sie nicht, wo und mit welchen Tools sie starten sollen. Der folgende Beitrag soll Dir deshalb aufzeigen, welche KI-Tools Dir als Online-Händler:in weiterhelfen könnten und worauf dabei zu achten ist.
1. KI für Content-Erstellung und SEO
Hochwertige Texte sind entscheidend für den Erfolg eines Onlineshops. Doch die Erstellung von überzeugenden Inhalten kann zeitaufwendig sein. KI-gestützte Tools wie ChatGPT, Writesonic oder NeuronWriter helfen Händler:innen, ansprechende Produktbeschreibungen, Blogartikel oder Marketing-Texte in Minutenschnelle zu generieren.
Auch die an der Onlinehändlerbefragung teilnehmenden Händler:innen sehen in diesem Bereich das Potenzial von KI-Tools: Bereits ein Drittel der Befragten nutzt KI für SEO, konkret um Produkttexte und Keywords für Suchmaschinen (Google, Bing) zu optimieren. Mit 46 Prozent Nennungen wird KI im Marketing als wertvolles Werkzeug zur Content-Erstellung angesehen, insbesondere für KMUs mit begrenzten Ressourcen.
Weitere 35 Prozent der Onlinehändler:innen bestätigen, dass KI-gestützte Tools verständliche und qualitativ bessere Texte generieren als Menschen. Zudem setzen viele KI zur Ideengenerierung, Inspiration und Recherche ein.
TIPP: Auch wenn KI-Texte qualitativ hochwertig sein können, empfiehlt sich eine menschliche Nachbearbeitung. Gerade wenn es um emotionale Texte oder solche in einem speziellen, besonders kreativen Schreibstil geht, liefern KI-Tools noch nicht die gewünschten Ergebnisse. In solchen Fällen könnte es sich lohnen, professionelle Texter:innen oder Content-Spezialist:innen zu engagieren.
2. KI für Design und visuelle Inhalte
Ein professionelles und ansprechendes Design ist essenziell für einen erfolgreichen Onlineshop und eine starke Social-Media-Präsenz. Laut der Onlinehändlerbefragung setzt jede und jeder vierte Onlinehändler:in KI für die Erstellung von Bildern und Videos ein.
KI-Tools wie DALL·E, Canva AI oder Adobe Sensei unterstützen Händler:innen bei der Erstellung von Produktbildern, Bannern, Farbschemata, Layoutvorschlägen oder anderen visuellen Inhalten. So können Designs schnell und effizient generiert werden. Besonders für kleine Unternehmen mit begrenztem Budget sind solche Tools hilfreich.
TIPP: Nutze KI als Unterstützung, aber verlasse Dich nicht blind darauf. Manchmal kann KI skurrile Ergebnisse liefern, wie verzerrte Gesichter oder sechs Finger an einer Hand. Daher lohnt es sich, die generierten Designs immer noch einmal mit dem menschlichen Auge zu überprüfen und sicherzustellen, ob sie zur Markenidentität passen. Zudem erkennen mittlerweile viele Nutzer:innen KI-generierte Bilder und könnten diese negativ bewerten. In gewissen Fällen ist es also immer noch ratsamer, auf authentische Fotografien zurückzugreifen.
3. KI für Kundenservice und Support
Chatbots sind heute aus dem Online-Handel nicht mehr wegzudenken. Bereits 9 Prozent der befragten Händler:innen gaben an, dass sie KI für den Kundenservice nutzen, während 20 Prozent den Einsatz in der Zukunft planen. Einige berichten, dass sie durch KI-gestützte Systeme die Kundenzufriedenheit verbessern konnten.
KI-gestützte Chatbots können Standardanfragen von Kund:innen rund um die Uhr beantworten und entlasten somit den Support. Und Tools wie NICE, Zendesk AI, ChatGPT oder der KI-Chatbot von Jotform können nicht nur Kund:innen weiterhelfen, sondern teilweise sogar gezielt Upselling-Strategien umsetzen.
TIPP: KI kann aus den Interaktionen lernen und ihre Antworten stetig verbessern. Deshalb können Chatbots das Support-Angebot sinnvoll ergänzen. Gleichzeitig ersetzen diese auf keinen Fall das persönliche Gespräch mit einem Menschen. Stelle gleichzeitig sicher, dass Deine Kund:innen jederzeit die Möglichkeit haben, alternativ mit einer echten Person per Telefon, E-Mail oder Live-Chat zu kontaktieren.
4. KI für die Anzeige personalisierter Produkte
Ein Shop, der genau weiss, was Kund:innen interessiert? Dank KI-gestützter Algorithmen ist dies längst keine Zukunftsvision mehr. Gewisse Tools können das Verhalten von Nutzer:innen analysieren, indem sie Klicks, Suchanfragen und frühere Käufe auswerten. Basierend auf diesen Daten werden dann personalisierte Produktempfehlungen auf der Webseite ausgespielt.
Laut der Onlinehändlerbefragung 2024 setzen bereits 16 Prozent der E-Commerce-Händler:innen auf KI-gestützte Produkt-Suchen, -Filter oder -Empfehlungen, um das Einkaufserlebnis zu verbessern. Händler:innen aus verschiedenen Branchen gaben an, dass ihnen KI helfe, Muster in den Kaufgewohnheiten zu erkennen, gezieltes Cross- und Upselling zu betreiben und ihre Teams effizienter einzusetzen.
Tools wie Dynamic Yield, Algolia oder Releva.nz sorgen dafür, dass Kund:innen genau im richtigen Moment die passenden Produkte sehen. Releva.nz beispielsweise nutzt KI für dynamisches Retargeting und zeigt Nutzer:innen gezielt Werbung für Produkte, die sie bereits angesehen haben, um die Kaufwahrscheinlichkeit zu erhöhen.
TIPP: Diese Tools sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Wenn Empfehlungen zu genau oder allgegenwärtig erscheinen, könnten sich Kund:innen schnell überwacht fühlen. Zudem gibt es in vielen Regionen strenge Datenschutzvorgaben, die Du als Händler:in einhalten musst. Eine transparente Erklärung auf Deiner Webseite, etwa durch ein Hinweisbanner oder eine eigene Info-Seite, kann Vertrauen schaffen. Biete zudem die Möglichkeit, personalisierte Vorschläge abzulehnen oder Daten selbst zu verwalten.
5. KI für Betrugsprävention und Sicherheit
Betrugsversuche im Online-Handel sind zu einem ernsten Problem geworden. Gefälschte Bestellungen, gestohlene Kreditkarten und Identitätsdiebstahl können hohe finanzielle Schäden verursachen. KI-gestützte Sicherheitssysteme analysieren in Echtzeit Transaktionsmuster und können verdächtige Aktivitäten erkennen, bevor es zu einem Schaden kommt und somit potenzielle Betrugsfälle verhindern. Etwa 7 Prozent der Befragten gaben an, KI bei der Prävention und Betrugserkennung bereits einzusetzen.
Deutsche Tools wie sosafe und englische wie Signifyd, Fraud.net oder Riskified setzen KI-Algorithmen ein, um ungewöhnliche Bestellungen automatisch zu blockieren oder eine zusätzliche Verifizierung anzufordern. Für Händler:innen bedeutet das mehr Sicherheit und weniger Verluste. Auch Kund:innen profitieren von einem besseren Schutz ihrer Daten.
TIPP: Setze am besten auf eine Kombination aus KI und manueller Kontrolle. Während Algorithmen verdächtige Aktivitäten erkennen, kann ein menschliches Auge besser zwischen echtem Kundenverhalten und Fehlalarmen unterscheiden.
6. KI für die Preisgestaltung
Dynamische Preisgestaltung bedeutet, dass die Preise basierend auf Angebot, Nachfrage, Wettbewerbspreisen oder Lagerbestand automatisch angepasst werden. Unternehmen wie Migrol setzen bereits KI-Tools von A2i ein, um ihre Benzinpreise zu steuern. Auch für E-Comm-Händler:innen ist das nun möglich: Mit Tools wie Prisync oder BlackCurve können Händler:innen ähnliche Strategien anwenden, um ihre Preise flexibel und wettbewerbsfähig zu halten.
Gemäss der Onlinehändlerbefragung 2024 sind Schweizer Händler:innen noch zurückhaltend, was die Nutzung solcher Tools anbelangt. Lediglich 4 Prozent haben angegeben, dass sie diese Möglichkeit bereits einsetzen.
TIPP: Die Vorteile der KI-gesteuerten Preisgestaltung liegen klar in potenziell besseren Margen und einer höheren Wettbewerbsfähigkeit. Wenn jedoch viele Händler:innen solche Preis-Algorithmen nutzen, könnte dies zu steigenden Preisen führen. Diesen Aspekt sollte man bei der Verwendung solcher Tools im Auge behalten. Weiter könnten zu häufige Preisschwankungen Kund:innen irritieren oder misstrauisch machen. Teste die Strategien daher zuerst mit wenigen Produkten, bevor Du sie langfristig einsetzt.
7. Payrexx: Moderne Zahlungslösung für Dich als Händler:in
Auch ohne Hilfe von künstlicher Intelligenz ist ein sicherer Zahlungsvorgang möglich. Payrexx bietet eine einfache und innovative Lösung für den Zahlungsverkehr im E-Commerce an. Die Plattform ermöglicht es Online-Händler:innen, verschiedene Zahlungsmethoden zu integrieren und den Bezahlprozess für Kund:innen reibungslos zu gestalten.
Die neue KI-Suchfunktion in der Support-Dokumentation hilft Dir, schneller und gezielter Antworten auf Deine Fragen zu finden. Zudem kannst Du mit Payrexx ganz einfach Transaktionsdaten exportieren und basierend auf diesen mit KI-Tools wie ChatGPT analysieren, welche Zahlungsmethoden Deine Kund:innen bevorzugen. So optimierst Du Dein Angebot gezielt und reduzierst Kaufabbrüche.
TIPP: Mit Payrexx hast Du alle gängigen Zahlungsmethoden für Deine Kund:innen in einem Konto zur Verfügung. Teste jetzt 30 Tage kostenlos alle Tools und Funktionen von Payrexx und überzeuge Dich selbst!
Worauf Du bei der Auswahl eines KI-Tools achten solltest
Du siehst: Es gibt zahlreiche Tools für verschiedene Bereiche. Die Auswahl des richtigen Tools, das genau zu Dir und Deinem Geschäft zugeschnitten ist, kann entsprechend schwierig zu finden sein. KI kann zwar vieles erleichtern, aber nicht jedes Tool ist für jede:n Händler:in geeignet. Deshalb lohnt es sich vor der Auswahl, die folgenden Punkte zu bedenken:
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Einige Tools sind kostenlos, sammeln dafür aber die Daten ihrer Nutzer:innen und geben sie für Werbezwecke weiter. Lies Dir deshalb genau die Nutzerbedingungen durch, bevor Du diesen zustimmst – besonders, wenn Du planst, sensible Daten mit dem Tool zu verarbeiten.
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Überlege genau, ob das KI-Tool tatsächlich einen Mehrwert für Dein Unternehmen und Deine Branche bringt oder ob Du nur einem Trend folgst. Nicht jede neue Technologie ist automatisch die beste Lösung für Dein Business, gleichzeitig muss man sich aber mit jedem neuen Tool vertraut machen. Stelle deshalb sicher, dass Du keine unnötige Zeit verschwendest.
Falls Du unsicher bist, teste die Qualität der Ergebnisse: Ist das Tool effizient, spart es Zeit und verbessert es die Kundenzufriedenheit? Falls nicht, lohnt sich die Investition möglicherweise nicht -
Viele der oben genannten Tools bieten eine kostenlose Trial-Phase an. Diese eignet sich ideal, um das Programm vor dem Abschluss eines Abos oder Vertrags gründlich zu testen. Alternativ empfiehlt es sich, Rezensionen von anderen Nutzer:innen zu studieren. Dazu eignen sich etwa Webseiten wie Google, YouTube oder Reddit.
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Automatisierung und KI-generierte Inhalte können vieles erleichtern – doch sie ersetzen keinen Menschen. Besonders wenn es um Authentizität, Kreativität oder Empathie geht, ist oft der persönliche Touch gefragt.
Falls Dein Projekt genau diese Qualitäten erfordert, kann es sinnvoll sein, einen Profi zu engagieren. Auf Plattformen wie Fiverr oder Contra findest Du zahlreiche Freelancer, die kreative und technische Aufgaben zu fairen Preisen übernehmen.
Die Künstliche Intelligenz wird den E-Commerce auch in den kommenden Jahren weiter prägen und sowohl neue Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Sie kann zwar viele Prozesse des Geschäftsalltags erleichtern, doch sie wird kein Alleskönner sein.
Letztendlich kommt es darauf an, wie man diese Art von Technologie sinnvoll einsetzt, ohne den menschlichen Faktor aus den Augen zu verlieren. Wer beides in Einklang bringt, wird die Zukunft des Online-Handels erfolgreich mitgestalten können.