Payrexx beantragt europäische Zahlungsinstitut-Lizenz in Liechtenstein

Die Schweizer Payrexx AG, spezialisiert auf innovative Zahlungslösungen für KMU, expandiert in den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Hierfür gründete sie ihre erste Tochtergesellschaft, die Payrexx Europe AG, in Liechtenstein. Ziel ist es, durch die Erlangung einer europäischen Zahlungsinstitut-Lizenz (PI-Lizenz) künftig Händler:innen in Deutschland, Österreich und weiteren europäischen Ländern umfassend zu bedienen.

Payrexx Europe AG Geschäftsführer Gerhard Häring (links) und Senior Compliance Officer Helmut Bahamon besiegeln am Ufer des Thunersees die Gründung der Payrexx Europe AG.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Erwerb der europäischen Zahlungsdienste-Lizenz: Die Payrexx AG aus der Schweiz ist auf dem besten Weg, eine europäische Payment Institution Lizenz (PI) zu erhalten. Ein wichtiger Schritt hierfür war die Gründung der Payrexx Europe AG mit Sitz in Liechtenstein.

  • Starkes Führungsteam: Mit Gerhard Häring und Helmut Bahamon stehen zwei erfahrene Finanz- und Compliance-Experten an der Spitze der neuen Gesellschaft.

  • Technologie bleibt in der Schweiz: Entwicklung und Optimierung der Software erfolgen weiterhin in Thun – der Vertrieb in Europa wird künftig aus Vaduz gesteuert.

Noch stehen Gerhard Häring und Helmut Bahamon am Ufer des Thunersees, wo Payrexx seit genau zehn Jahren beheimatet ist. Künftig jedoch werden sie in Liechtenstein tätig sein und die neue Payrexx Europe AG aus Vaduz heraus leiten. Im Juli wurde die erste vollständige Tochterfirma der Payrexx AG offiziell gegründet.

«Mit der Payrexx Europe AG wollen wir den europäischen Markt gezielt erschliessen, insbesondere die angrenzenden Regionen wie Deutschland und Österreich», erklärt Ivan Schmid, Geschäftsführer der Payrexx AG. «Das Ziel ist es, unsere innovative All-in-One-Zahlungslösung im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zu etablieren.»

Bis es so weit ist, bleibt aber noch einiges zu tun. «Aktuell befinden wir uns tief im Papierkrieg», sagt Gerhard Häring, Geschäftsführer des neuen Unternehmens. Denn obschon sich Thun und Liechtenstein kulturell fast identisch seien – beide umgeben von Bergen, beide gekrönt von einem Schloss, beide mit ähnlich vielen Einwohnern – stecke der Teufel doch im Detail. «Insbesondere was die rechtlichen Feinheiten anbelangt, müssen wir genau hinschauen.»

Bemerkbar macht sich dies etwa beim Erwerb jener Bewilligung, welche zum Betrieb eines Zahlungsinstituts notwendig ist. Diese sogenannte Payment Institution Lizenz (PI) zu erhalten, sei jedoch sehr aufwendig, erklärt Helmut Bahamon, Senior Compliance Officer der Payrexx Europe AG: «Wir befinden uns aber auf einem guten Weg!» Nach einem halben Jahr Arbeit konnte im Juni ein Vorgesuch bei der Finanzmarktaufsicht eingereicht werden. Noch stehen eine genauere Prüfung sowie die endgültige Revision bevor, doch, falls alles gut läuft, dürfte sich die Payrexx Europa AG noch dieses Jahr über die definitive Lizenzierung freuen.

Liechtenstein als perfekter Ausgangspunkt für die Expansion

In den vergangenen zehn Jahren konnte sich Payrexx als Zahlungsanbieter insbesondere bei Schweizer KMU etablieren. Die Lösung ist so ausgelegt, dass sie Händler:innen alles Nötige bietet, um mit ihrem Unternehmen online durchzustarten. Wer bereits einen Onlineshop hat, kann Payrexx ganz einfach mit diesem verbinden und so seinen Kund:innen alle beliebten Zahlungsmittel zum Bezahlen anbieten – egal, ob TWINT, Mastercard, Visa, PostFinance Pay, Apple Pay oder Google Pay. Und wer noch keinen Onlineshop hat, kann direkt die Verkaufstools von Payrexx nutzen und einfache Spendenformulare, Verkaufsseiten oder Zahlungslinks erstellen. Zudem startet Payrexx aktuell auch im POS-Bereich durch, etwa mit der neuen Zahlungsapp Tap to Pay sowie den kommenden Kartenlesegeräten.

«Das Produkt ist ausgereift», fasst Helmut Bahamon zusammen, «nun müssen wir es nur noch dem Europäischen Wirtschaftsraum präsentieren.» Liechtenstein sei der perfekte Ausgangspunkt: Nicht nur geografisch liege das Fürstentum zwischen der Schweiz und Österreich, sondern auch von der Sprache sowie der Gesetzgebung her. Zudem darf man mit einer Bewilligung in Liechtenstein, dank der Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit, im gesamten EWR tätig sein. Deshalb ist der Staat für Payment-Service-Provider oder E-Geld-Institute ein attraktiver Standort, um europaweit tätig zu werden. «Mit Liechtenstein bekommen wir das Beste von beiden Welten», ergänzt Gerhard Häring, «sozusagen das Schoggistängeli und das Weggli.»

Schweizer Qualität, gepaart mit globalem Wissen

Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Finanzmarkt erweisen sich die beiden als ideale Persönlichkeiten, um diesen Schritt gemeinsam mit der Payrexx AG anzugehen. Der 62-jährige Gerhard Häring bringt sowohl Erfahrungen aus dem Informatikbereich als auch aus dem Bankwesen mit. In seinen vorherigen Tätigkeiten für diverse internationale Banken und Consultingmandaten war der gebürtige Basler in etlichen Ecken der Welt tätig. Der 35-jährige Helmut Bahamon wiederum ist in Moskau geboren, in Spanien aufgewachsen und lebte lange in München. Vor Payrexx war er sowohl in der Automobilindustrie als auch im Bankensektor tätig. Das Zweierteam ist also nicht nur fachlich versiert, sondern auch global orientiert.

«Wir freuen uns sehr, mit Gerhard und Helmut ein fähiges, innovatives und zukunftsgerichtetes Duo an der Spitze der Payrexx Europe AG stehen zu haben. Gemeinsam werden sie die Zukunft von Payrexx mitgestalten und unsere Vision optimal vertreten», freut sich auch Ivan Schmid, CEO und Gründer von Payrexx. Er selbst wird künftig im Verwaltungsrat der Payrexx Europe AG tätig sein, ebenso wie Michael Müller und Thomas Feldkircher.

Durch ihren Einsitz wird sichergestellt, dass das kostbare Wissen über die Payment-Branche, welches in den vergangenen Jahren in Thun gesammelt wurde, bestmöglich auf Liechtenstein und alle angrenzenden Regionen übertragen wird. So geht es dann in Vaduz letztlich auch vor allem um den Vertrieb und die Vermarktung des Produkts: Ist die PI-Lizenz erst einmal da, werden weitere Sales-Mitarbeiter:innen eingestellt und der angrenzende Markt aktiv angegangen. Die Software selbst wird aber auch künftig in der Schweiz entwickelt und optimiert. Oder, wie es das Liechtensteiner Duo formuliert: «Von Thun für die Welt!»

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